04941 / 5011
Am Ellernfeld 10, 26603 Aurich
Folgen Sie uns:

Verein: Antrag auf Austritt abgelehnt

21.11.2014 11:55

27:20 - Denkbar knapp entscheiden die Mitglieder gegen den Ausstieg!

Aurich. Es war die erste große Aufgabe für Dietmar Janssen, dem neuen Vorsitzender der Sportvereinigung Aurich. Am Mittwochabend waren rund 50 Mitglieder des Vereins ins Vereinsheim „Hattrick“ gekommen. Die mit Spannung erwartete außerordentliche Mitgliederversammlung stand an. Es ging um den Antrag der Jugendtrainer auf Austritt der SpVg aus dem Jugendförderverein (JFV). Mit einer Mehrheit von sieben Stimmen wurde der Antrag abgelehnt. Die Sportvereinigung bleibt Stammverein im JFV. Die Diskussion verlief deutlich ruhiger als von einigen erwartet. Bereits während der Jahresversammlung im vergangenen Jahr war sehr lebhaft über das Thema gesprochen worden. Da kam der Antrag aber für viele noch überraschend. Am Mittwoch war das anders. D-Jugendtrainer Steffen Feyerabend verlas den Antrag, in dem die Unterzeichner eine „rasche Abnabelung vom JFV zum schnellstmöglichen Zeitpunkt“ forderten. Mittelfristig solle wieder eine Eigenständigkeit von der G- bis zur A-Jugend entstehen. Als Erster reagierte Aurichs Sportlicher Leiter Helmut Saathoff auf die Ausführungen des Jugendtrainers. „Ich habe zehn Jahre lang ältere Jugendjahrgänge trainiert. Da macht mir keiner was vor. Wir werden mindestens fünf Jahre Arbeit vor uns haben, um das aufzubauen“, sagte er. Es sei eine normale und richtige Entwicklung, dass Spieler abwandern, um anderswo höherklassig zu spielen und Erfahrungen zu sammeln. Oft kämen sie dann aber auch zurück. Michael Mösta, Betreuer der zweiten Herrenmannschaft, gab zu bedenken, dass die SpVg, sollte sie sich für den Austritt entscheiden, zwei bis vier Jahre lang keine eigene B- und A-Jugend hätte. Erst dann könne man auf die heutigen D- und C-Jugendlichen zurückgreifen. Es entwickelte sich eine muntere, aber sachliche Diskussion. „Die Abneigung gegen einen Stadtverein ist ganz normal“ Gegner und Befürworter des Antrags trugen ihre Argumente vor. So räumte Dietmar Janssen zwar ein, dass die Sportvereinigung auf die anderen Vereine zugehen müsse, stellte aber zugleich infrage, ob der JFV dafür das richtige Mittel ist. Janssen reagierte auch auf die Vorwürfe, die Sportvereinigung würde sich durch einen JFV-Austritt noch unbeliebter machen als sie es eh schon sei. Die Abneigung gegen einen Stadtverein ist aus seiner Sicht völlig normal. „Was bringt uns ein Kuschelkurs, wenn wir nichts davon haben?“, so Janssen. Jan-Hendrik Bontjer, Spieler der Bezirksligamannschaft der SpVg, war der Einzige unter den Anwesenden, der bereits als Trainer im JFV gearbeitet hat. „In dieser Zeit habe ich vermisst, dass sich die SpVg gegenüber dem JFV öffnet“, sagte er. Sicher liefe in der Spielgemeinschaft noch lange nicht alles so, wie man es sich vorgestellt habe. Das brauche Zeit und Zusammenarbeit. Jörg Daro, der selbst bereits Jugendleiter der Sportvereinigung war, übte Kritik an den Jugendtrainern. „Ich hätte mir gewünscht, auch mal einen D-Jugendtrainer bei den regelmäßigen Treffen des JFV zu sehen“, sagte er. Mit der aktuellen Führungsriege der Sportvereinigung habe es aus seiner Sicht keinen Sinn, dem JFV weiter anzugehören. Jugendtrainer und Vorstand müssten voll und ganz hinter der Sache stehen. Es folgten weitere Wortbeiträge. Nach rund eineinhalbstündiger Diskussion rief Dietmar Janssen zur Abstimmung auf. Zuvor hatten Gegner und Befürworter des Antrags appelliert, das Votum, wie es auch ausfalle, zu akzeptieren. Das mache die Stärke eines Vereins aus. Zwanzig Mitglieder stimmten für einen Austritt aus dem Jugendförderverein. Auf die Frage, wer gegen den Austritt sei, streckten 27 Mitglieder ihre Hände in die Luft. Drei enthielten sich. Enttäuschte Mienen bei den Jugendtrainern, Erleichterung und Freude bei den Gegnern des Austritts. „Wir hoffen, dass wir mit unserem Antrag eine Diskussion angestoßen haben“, sagte Janssen anschließend im Gespräch mit den ON. „Wir müssen nun sehen, wie der JFV reagiert und hoffen auf Gespräche.“ Enttäuscht sei er nicht. Man habe einige Ideen und würde sich freuen, wenn der JFV einige davon aufgreifen würde. Vielleicht habe man nun die Chance für einen Neuanfang. Quelle: www.on-online.de Bildquelle: www.on-online.de

Sie sind hier: