Sowohl für die Mannschaft als auch für den 35-Jährigen enden mit der Einigung turbulente Wochen. Für Sonntag ist ein Testspiel gegen den Landesligisten TuS Westerloy geplant.

Aurich - Es waren aufregende Wochen für Sven Glöckner. Im Januar wurde der
35-jährige Fußball-Trainer beim TuS Esens von seinem Amt als A-Jugendcoach entlassen (wir berichteten). Anfang Februar dann gab er bekannt, dass er nicht wie vereinbart die aktuelle Bezirksliga-Herrenmannschaft der SG Egels/Popens übernehmen wird. Jetzt steht fest: Glöckner wechselt nach Aurich. Zur Sportvereinigung. Mit sofortiger Wirkung übernimmt er dort das seit Oktober 2013 vakante Traineramt im Oberliga-Damenteam. Wie der Verein gestern mitteilte, leitete Glöckner am Donnerstag bereits die erste Übungseinheit.

Die neueste Entwicklung markiert nicht nur das vorläufige Ende einer kuriosen Zickzack-Fahrt für den lizenzierten Trainer, sondern auch und vor allem für die Auricherinnen. Streng genommen ist Sven Glöckner in dieser Saison bereits der fünfte Coach, mit dem die junge Mannschaft in dieser Saison zusammenarbeitet. Nach dem Rücktritt von Helga Hartz-Kuhlmann vor dem siebten Spieltag wechselten sich bereits Torsten Peplow, Sonja Buß und zuletzt Melanie Reck an der Seitenlinie ab. Stefan Wilts, sportlicher Leiter bei der Sportvereinigung, hofft in Sven Glöckner nun „eine langfristige Lösung“ gefunden zu haben. „Die Zusammenarbeit ist unbefristet“, betont er. Als Ziel geben beide Seiten den Klassenerhalt an. Derzeit rangieren die Auricher als Tabellenvorletzter auf einem Abstiegsplatz.

Glöckner, der in der Vergangenheit in Oldenburg, Heidmühle und Esens ausschließlich männliche Jugendteams trainiert hat, geht zuversichtlich an die neue Aufgabe. „Ich habe zwar bisher keine Erfahrung im Umgang mit Damenfußball“, räumt er ein, aber das Konzept des Vereins und die Qualität der Mannschaft hätten ihn überzeugt, sich dieser Herausforderung zu stellen.

Vor allem in der Anfangszeit wird er dabei von Melanie Reck unterstützt. Die 30-Jährige, die selbst lange in der Mannschaft gespielt und zuletzt die Vorbereitung auf die im März beginnende Restsaison geleitet hat, soll als Co-Trainerin bleiben. Zeitlich ist die Physiotherapeutin jedoch stark eingeschränkt.

Am Sonntag tritt die Sportvereinigung zu einem ersten Testspiel an. Um
12 Uhr empfangen die Auricherinnen den Landesligisten TuS Westerloy. Die Partie soll Glöckner Aufschluss darüber geben, woran er in den kommenden Wochen arbeiten muss. Und so möchte er die Aufstellung vorerst so belassen, wie von Melanie Reck geplant, um sich in aller Ruhe „ein genaueres Bild von den Stärken und Schwächen“ jeder einzelnen Spielerin zu verschaffen.

Eines aber habe ihm das Training am Donnerstag bereits gezeigt. „Technisch und vom Bewegungsablauf“ sehe er keinen großen Unterschied zu den männlichen Fußballern, mit denen er bisher zusammengearbeitet hat.