Vor dem Anpfiff des Abstiegsduells in der Fußball-Bezirksliga zwischen SpVg Aurich und Germania Leer am Sonntagnachmittag auf dem Kunstrasenplatz am Ellenfeld hatte SpVg-Trainer Uwe Groothuis seinen Spielern eine Devise mit auf den Weg gegeben.

„Schießen, schießen und viele Abschlüsse suchen“, so lautete die Maßgabe des Trainers. Groothuis musste sich fast eine Stunde gedulden, bis er den ersten gefährlichen Schuss seiner Elf sah. Ein Lattenkracher von Keno Thiele in der 56. Minute. Das war auch zugleich die interessanteste Aktion der Platzelf. Mehr davon sollten die Auricher Fans unter den rund 130 Zuschauern auch nicht mehr zu sehen bekommen.

Ein gewonnener Punkt

So war Groothuis am Ende mit dem 0:0 gegen die Germanen auch zufrieden. Er bekannte: „Wir müssen mit dem Punkt leben. Es ist für uns ein gewonnener Punkt.“ Sein Gegenüber Arndt Watzema war mit dem Remis nicht zufrieden. Er befand nach Spielschluss: „Der Sieg wäre für uns verdient gewesen, aber leider fällt die Kugel einfach nicht ins Tor. Uns fehlt einfach etwas Glück.“ Keine Frage, die Gäste hatten bis zum Halbzeitpfiff zwei, drei klare Möglichkeiten auf dem Fuß, um den Führungstreffer zu erzielen. Nach knapp einer Viertelstunde kam der Leeraner Tammo Watzema nach einem schnellen Konter über die linke Seite zum Zuge. Er zog zentral von der Strafraumgrenze ab, zimmerte aber die Kugel neben das Tor. Glück für die Gastgeber.

Angespannte Blicke beim Auricher Trainer Uwe Groothuis und seinem Kotrainer Steven Liesegang (mit Stoppuhr).

Wenige Minuten später erspielten sich die Gäste ihre zweite Großchance, als Josue Bustos auf der rechten Seite bis zur Grundlinie davongezogen war und quer in den Auricher Fünfmeterraum spielte. Der Ball fand aber keine Abnehmer. Erneut atmeten die Auricher auf. Auch kurz vor dem Pausenpfiff, als Germanen-Spieler Tammo Watzema über die linke Seite in den Auricher Strafraum eindrang und frei zum Schuss kam. Er verfehlte das Auricher Tor knapp. 0:0 zur Pause. Ein schmeichelhafter Zwischenstand für die Platzelf. Trainer Groothuis musste nicht lange überlegen, woran es lag: „Wir haben einfach zu langsam und zu schwierig gespielt und uns zu viele Ballverluste erlaubt.“

Ein Lattenkracher. Mehr nicht

In der Kabine fand er die richtigen Worte, denn seine Elf machte nach Wiederanpfiff richtig Dampf, drängte Leer zurück und hatte ein deutliches Plus beim Ballbesitz. Als ein Leeraner Abwehrspieler in der 56. Minute vor dem eigenen Strafraum den Ball grundlos in der Vorwärtsbewegung dem Auricher Keno Thiele vor die Füße spielte, fackelte der Auricher nicht lange. Er setzte 20 Meter vor dem Germanen-Tor einen mächtigen Schuss ab. Der Ball knallte gegen den linken Pfosten und sprang zurück ins Feld. Pech für die SpVg. Das war die einzige Chance der Auricher in dieser Partie. Für weitere Torgefahr blieben bis zum Ende die Gäste zuständig. Ihnen gelang in der 70. Minute ebenfalls ein Pfostentreffer durch Zubayr Mohamed, dazu gesellte sich noch ein Abseitstor (79.).

Darüber hinaus ließ Kapitän Nick Kaßmann (85.) den Führungstreffer aus, als er vor Torwart Marlon Kuhlmann zum Zuge kam, aber der SpVg-Schlussmann den Ball abwehrte. In der Nachspiel setzte der eingewechselte Timo Jeschke den Ball an die Querstange des Auricher Gehäuses. Und so war es nach Spielschluss nicht verwunderlich, dass der Auricher Trainer Groothuis von „einem gewonnenen Punkt“ sprach und ergänzte: „Mit dem Punkt bin ich zufrieden, aber nicht mit dem Spiel. Das war spielerisch gesehen ein Rückschlag.“ Sein Gegenüber Watzema sah trotz der vielen ausgelassenen Möglichkeiten für seine Mannschaft „einen Schritt aus der Krise“.

(Quelle ON)