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Das erste Aurich-Cup-Tor fiel schon um kurz vor 9 Uhr

29.12.2022 15:44

Die längste Aurich-Cup-Pause der Geschichte endete mit drei Frühstarts. Als die SpVg Aurich am Mittwochmorgen um 8 Uhr die Sparkassen-Arena für das zehntätige Hallenfußballturnier öffnete, wartete das erste G-Junioren-Team schon 20 Minuten auf den Einlass. Weil alle zwölf Bambini-Teams anschließend rechtzeitig angereist waren, erfolgte der Turnier-anpfiff auch schon um 8.54 Uhr statt um 9 Uhr. Und nach 1087 Tagen Aurich-Cup-Pause hatten es die Vier- bis Sechsjährigen besonders eilig, Tore zu erzielen: Das erste Turniertor des 29. Aurich-Cups schoss Großefehns Linus Meyer nach exakt 99 Sekunden

 

 

 

„Endlich rollt wieder der Ball. Wir alle haben es sehr vermisst“, sagte Emanuel Blessin. Der Jugendleiter und Jugendtrainer des Gastgebers SpVg Aurich ist einer von mehr als 60 Helfern, die das laut SpVg größte Hallenfußballturnier Deutschlands ermöglichen. An jedem der zehn Spieltage übernimmt der Pädagoge als Hallensprecher die Frühschicht bis 13.15 Uhr, packt dann noch an anderen Stellen mit an.

 

Aufregung weicht schnell der Begeisterung

 

Zwei Jahre lang fiel das XXL-Turnier wegen der Corona-Pandemie aus – so wie auch alle anderen Turniere. Das lange Warten hatte 1087 Tage nach dem Finaltag am 5. Januar 2020 nun am 28. Dezember 2022 endlich ein Ende. Im ersten Turnierspiel besiegten die G-Junioren des SV Großefehn die Altersgenossen von der SG Egels-Popens. Der in dem Spiel dreifache Torschütze Linus Meyer war genau so aufgeregt wie all seine SVG-Kumpels des Jahrgangs 2016, wie Tamme Bölts verriet, der zusammen mit Udo Harms und Jannik Swieter das Team trainiert. „Die Kinder waren wegen der großen Halle und den Tribünen im Vorfeld viel nervöser und aufgeregter als sonst.“

Tamme Bölts ist ein Kind des Aurich-Cups. Als kleiner Steppke trainierte ihn sein Vater Friede (hinten). Foto: Ortgies

 

Die Aufregung wich nach den ersten gelungenen Aktion und vor der tollen Kulisse von mehreren Hundert Zuschauern schnell Begeisterung. Als die Auftaktpartie beendet war, winkte Torwart Hanno Bölts erstmal ins Publikum, strahlte mit den Mitspielern um die Wette und rannte dann seinem Coach und Papa in die Arme. Der frühere Landesligakicker und Herrentrainer fühlte sich auch ein bisschen in seine Kindheit versetzt. Denn auch er spielte als kleiner Steppke schon beim Aurich-Cup mit, damals noch in der IGS-Halle. Trainer war sein Vater Friede Schoone, so wie Tamme Bölts nun der Coach von seinem Sohn Hanno ist.

 

Vier Teams dürfen nochmal kommen

 

Die größte Fanschar auf den Tribünen hatte der SV Großefehn nicht nur, weil auch die 2017er eine Mannschaft stellten. In der Liveticker-Gruppe des SVG kündigten die Trainer Tamme Bölts und Udo Harms den Auftritt der kleinsten Fehntjer Jungs an – und sogar einige Bezirksliga-Spieler wie Sven Adam, Ralf Aden oder Stefan Hinrichs (Co-Trainer) kamen zum Anfeuern. „Das fanden unseren Kleinen toll. Sie verfolgen teilweise ja auch schon die Herrenspiele.“

 

Diesmal waren aber die „Minis“ die großen Stars. Am Ende des Vormittages hatten sich der SV Großefehn, Fortuna Veenhusen, JSG Emden-West und Ostfrisia Moordorf für die Halbfinals qualifiziert, die am großen Finaltag (8. Januar) ausgetragen werden. Aber auch die ausgeschiedenen Teams fühlten sich als Sieger. Der Spaß stand viel mehr im Vordergrund als das Ergebnis. Als der TuS Westerende Sekunden vor Ende der zehnminütigen Spielzeit gegen die JSG Emden-West noch den Ehrentreffer zum 1:6 erzielte, jubelten die kleinen Kicker so als hätten sie das Siegtor geschossen.

 

Jüngster Trainer ist 15 Jahre alt

 

Solche Szenen freut auch den erfahrenen Jugendtrainer Emanuel Blessin, der neben der D-Jugend noch die G-Junioren trainiert. Dort unterstützen ihn seine Söhnen Luca (15) und Bela (11). Weil der Papa als Hallensprecher gefordert war, hatte Luca Mittwoch die Trainerverantwortung und war mit 15 Jahren der jüngste Coach in der Arena.

 

 

Auf die G-Junioren folgten ab Mittag die ersten Gruppen der F-Junioren, am Nachmittag die der E-Junioren und am Abend der Herren II. Bis kurz nach 22 Uhr rollte der Ball fast pausenlos. Das tut er bis auf den 31. Dezember und 1. Januar noch jeden Tag bis zum 8. Januar.

Am morgigen Donnerstag spielen die F- und E-Junioren, ehe am Abend die ersten Herren-I-Teams ins Geschehen eingreifen. Dort wird es auf alle Fälle einen neuen Sieger geben, da Fußball-Regionalligist BSV Kickers Emden als Titelverteidiger nicht gemeldet hat. Wer die Kickers-Nachfolge antritt, steht erst am 8. Januar gegen 22 Uhr fest. Nach dem Abpfiff des 657. Aurich-Cup-Spiels.

 

Quelle: OZ-Online

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