Aufstiegschance der Auricher Frauen lebt noch
12.06.2023 09:19 Frauen/ Mädchen
Ob auch Aurich den Sprung in das norddeutsche Oberhaus schafft, hängt vom Zweitliga-Relegationsspiel zwischen dem Hamburger SV und Victoria Berlin ab. Gelingt dem HSV, der das erste Duell mit 3:0 für sich entschieden hat, der Aufstieg, würde ein weiteres Regionalligaticket für den Norden frei, das in einem Entscheidungsspiel zwischen Aurich sowie dem Sieger aus der Partie zwischen dem Bremer (Werder II) und Hamburger Verbandsligameister (HSV II) vergeben würde.
Die Sportvereinigung verzeichnete im Finale um die AOK-Meisterschaft der Frauen die erste Chance, als Lara-Marie Cordes aus der Distanz an Eintracht-Keeperin Laura Kristin Engler scheiterte. Diese nach zwei Minuten erspielte Möglichkeit sollte aber die einzige nennenswerte auf Auricher Seite in der ersten Hälfte bleiben. Auf der Gegenseite kam die Eintracht in der achten Minute zu ihrer ersten Einschussmöglichkeit, als Lyn Meyer ihre Sturmpartnerin Gesa Radtke im Strafraum bediente, der Schuss aber von Aurichs Torhüterin Sontka Iwwerks abgewehrt wurde. Kurze Zeit später forderten die zahlreich mitgereisten Eintracht-Fans vergebens Elfmeter, als Meyer im Auricher Strafraum zu Fall kam.
Nach 21 Minuten stand wieder Lyn Meyer im Mittelpunkt. Ein feines Zuspiel von Caren Holzenkamp verwertete sie mit links zur Braunschweiger Führung. Acht Minuten später brandete erneut blau-gelber Jubel auf: Eine von rechts geschlagene Freistoß-Hereingabe von Franziska Knopp drückte Gesa Radtke aus kurzer Distanz über die Linie. Aurich hielt jederzeit dagegen, konnte sich vorne gegen die Eintracht-Abwehr aber nicht in Szene setzen.
Nach dem Wechsel kam mit der eingewechselten Alina Vogel frischer Wind in die Angriffsbemühungen der Sportvereinigung, die jetzt verstärkt Druck auf das Eintracht-Gehäuse ausübte. In der 51. Minute konnte Ana-Carolin Hoffmann aus einem kapitalen Abspielfehler des BTSV kein Kapital schlagen. Ein ums andere Mal kamen die Ostfriesinnen aussichtsreich vor und in den Braunschweiger Strafraum, stellten sich aber zu ungeschickt an. Mitten in diese Phase fiel die Vorentscheidung, als Lyn Meyer einen lang aus der eigenen Abwehr geschlagenen Ball von Franziska Knopp aufnahm, an Iwwerks links vorbeizog und den Ball vors Tor brachte, wo die mitgelaufene Jill-Lina Lange ihn über die Linie drückte (57.).
Aurich steckte nicht auf und bewies Kampfgeist und Moral. Verdienter Lohn war nach 67. Minuten der Anschlusstreffer durch Alina Vogel, die im Fünfmeterraum aus dem Gewühl heraus traf. Zuvor war der Ball nach einer Hereingabe an den Pfosten gesprungen.
Die Sportvereinigung forcierte jetzt das Spiel nach vorne, so dass Braunschweig zu gefährlichen Kontern kam. Die größte Chance bot sich Lyn Meyer, die nach 74 Minuten allein vor dem Auricher Tor an Sontka Iwwerks scheiterte. In der 83. Minuten führte eine Kooperation der beiden herausragenden Braunschweiger Spielerinnen zur endgültigen Entscheidung: Eine Ecke von Franziksa Knopp köpfte Lyn Meyer zum 4:1 ein. In der Schlussphase hätte Meyer um ein Haar noch ein drittes Mal zugeschlagen, doch erneut behielt Iwwerks die Oberhand.
Für den BTSV, dessen Präsidentin Nicole Kumpis unter den Zuschauern weilte, ist es die erste niedersächsische Frauenmeisterschaft der Vereinsgeschichte. Als Siegprämie durften sich die Löwinnen über 500 Euro freuen. Finalist Aurich erhielt 250 Euro.
Das Endspiel in der Statistik
SpVG Aurich – Eintracht Braunschweig 1:4 (0:2).
Aurich: Sontka Iwwerks – Aylin Rewohl (75. Sophie Musal), Julia Bohlen, Anna de Vries, Hanna Ernst (87. Celina Schüller) - Jule Kersten – Angelina Michelle Wunder, Emily Reens (71. Emma Schurwohn), Lara Cordes – Ana-Carolin Hoffmann (88. Helena Schmitz), Mareike Assing (46. Alina Vogel). Trainer: Tammo Pfeiffer.
Eintracht: Laura Kristin Engler – Cindy Kaufmann, Michelle Bröckel, Antonia Farr, Lena Ahl – Caren Holzenkamp (71. Victoria Wiedermann), Franziska Knopp (85. Charlotte Brühler) – Anna Fries (60. Sophia Koschick) - Jill-Lina Lange (71. Carolin Helmerding), Lyn Meyer, Gesa Radtke (60. Ronja Riemer). Trainer: Benjamin Knoll.
Tore: 0:1 Meyer (21., Vorarbeit Holzenkamp), 0:2 Radtke (29., Knopp), 0:3 Lange (57., Meyer), 1:3 Vogel (67.), 1:4 Meyer (83., Knopp.)
Schiedsrichterin: Jasmin Stark. Assistenten: David Kinne, Yannick Trommer. Gelbe Karten: Assing (27.), Bohlen (70.) – Bröckel (65.).
(Quelle: NFV.de)