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Aufsteiger SpVg Aurich spielt eine souveräne Hinrunde. Mannschaft träumt vom nächsten Coup.

08.12.2012 00:47

Aurichs Spielerinnen (rot) hatten in den zehn Landesligaspielen fast immer die Nase vorn. Ungeschlagen mit neun Siegen und einem Remis überwintert die SpVg auf Rang eins. Der Vorsprung auf den Zweiten beträgt neun Punkte. Foto: Friedrichs

Aurich. Souverän führt die Frauenmannschaft der SpVg Aurich die Tabelle in der Landesliga an. Der Bezirksligaaufsteiger erspielte sich neun Siege und ein Remis. Ungeschlagen und mit einem Torverhältnis von 51:12 überwintern die Rot-Weißen auf Rang eins. Der Abstand zu den Verfolgern ist komfortabel. Neun Zähler liegt der Zweite SV Friedrichsfehn zurück. Aurichs Trainerin Helga Kuhlmann drückt im Gespräch mit den Ostfriesischen Nachrichten trotz dieser überzeugenden Resultate auf die Euphoriebremse. Sie sagt: „Alles sieht zurzeit sehr gut aus. Aber noch sind wir nicht durch. Der Aufstieg wird kein Selbstläufer.“ Grund: Der kleine Kader macht ihr Sorgen. Gegenwärtig hat sie eine Stammformation von elf Spielern. Dazu gesellen sich zwei B-Mädchen. „Der Kader ist knapp besetzt. Da darf nichts passieren“, gibt sie zu bedenken. Im Sommer übernahm die 49-jährige Moordorferin das Traineramt in Aurich. Sie hat lange überlegt und sich am Ende für diese reizvolle Aufgabe entschieden. Ihr Motto: „Wir versuchen es zusammen und schauen, was dabei herauskommt.“ Vor Saisonbeginn hatte sie auf einen Platz in den Top vier gehofft. Dass es zu Beginn der Winterpause die Poleposition ist, hat sie überrascht. Der 2. Vorsitzende der SpVg, Stefan Wilts nennt Gründe für den Erfolg. Viele Spielerinnen haben beim SuS Timmel schon höherklassig gespielt. Sie sind gut ausgebildet und in der Mannschaft stimmt der Zusammenhalt.“ Das meint auch Torjägerin Birgit Campen, die im Jahr 2010 von Timmel nach Aurich wechselte. Die 22-Jährige meint: „Es macht einfach viel Spaß, mit der Mannschaft zu trainieren und zu spielen. Wir halten alle zusammen und sind auch miteinander befreundet.“ Campen zählt weitere positive Aspekte auf. Die Mannschaft verfüge über eine stabile Abwehr, einige Spielerinnen seien auf verschiedenen Positionen einsetzbar und über die Flügel werde viel Druck gemacht. Aurich hat nicht nur die beste Abwehr der Liga, sondern auch der Sturm ist Klassenprimus. In der Torjägerliste stehen mit Wiebke Einnolf (18 Tore) und Campen (14) zwei Spielerinnen der SpVg auf den Plätzen eins und zwei. Darüber hinaus sei Kuhlmann eine gute Trainerin, die ohne Anschreien auskomme, gut mit Menschen umgehe und ein strukturiertes und abwechslungsreiches Training anbiete, berichtet Campen. Die Trainerin gibt das Lob an die Mannschaft zurück. Ihre Spielerinnen seien sehr ehrgeizig und sie könne sich voll und ganz auf ihr Team verlassen. Sie wolle das Beste aus der Mannschaft herauskitzeln und sei kein Typ, der still an der Seite sitzt und nur zuschaut. Kuhlmann hat in Moordorf über viele Jahre den Nachwuchs von der G- bis zur B-Jugend und auch die Frauenmannschaft trainiert. Fußball hat sie in der Bezirksliga gespielt. Einen Trainerschein besitzt die schlanke Frau nicht. Und sie denkt gegenwärtig auch nicht daran, ihn zu absolvieren. Viel mehr denkt sie an die Spiele nach der Winterpause. Ende Januar 2013 nimmt die Mannschaft das Training auf. Zweimal die Woche wird auf dem Gelände der Auricher Blücher-Kaserne trainiert. Kuhlmann, Campen und Wilts bezeichnen die Bedingungen als schwierig. Dazu zählen sie die beiden Duschen im Container und die umständlichen Einlass- und Auslassauflagen. Deshalb wünschen sich die SpVg-Verantwortlichen eine zusätzliche Trainingsfläche auf dem Ellernfeld. Geplant sei ein Kleinspielfeld, sagt Wilts. Aber mit der Umsetzung käme die Stadt Aurich nicht nach. Das gelte auch für das Flutlicht im Stadion. Kurzfristig erhoffen sich Wilts und Kuhlmann noch den einen oder anderen Zugang in der Winterpause. „Zwei oder drei Spielerinnen können wir noch gut gebrauchen“, unterstreicht die Trainerin den Bedarf. Wilts ergänzt: Aber die Qualität muss stimmen und es muss menschlich auch passen.“ Zum Jahresausklang nimmt die Frauenmannschaft am Hallenfußballturnier um den Aurich-Cup teil. Die Gastgeberinnen sind Favorit und vollen die Gelegenheit nutzen, sich vor einem großen Publikum zu präsentieren. „Das ist für uns eine gute Werbung für den Fußball. Da können wir zeigen, was wir drauf haben“, sagt Stürmerin Campen. Bei den Heimspielen auf dem Ellernfeld hält sich die Resonanz in Grenzen. Verwandte und Freunde kommen regelmäßig. Aber es dürfen zukünftig durchaus mehr sein, wünscht sich Campen mehr Zuschauer. Gerne würden die Auricherinnen auch am Ende der Saison auf Platz eins stehen. Kuhlmann sagt: „Wir wollen alles dafür tun, dass wir oben bleiben. Der Weg ist noch weit, aber wir werden es versuchen.“

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