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Am Ellernfeld 10, 26603 Aurich
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Auch der HSV kann Ostfriesenwunder nicht stoppen

13.03.2023 13:33 Frauen/ Mädchen

butsch_sportfotos by Wolf Gebhardt

Hamburg - Das Ostfriesland-Wunder in der Fußball-Bundesliga der B-Juniorinnen setzte sich auch am Samstag fort. Weder der Schneefall noch die personellen Sorgen oder der spielstarke Hamburger SV vermochten die Mädchen der Sportvereinigung Aurich zu stoppen. Die seit einem halben Jahr verlustpunktfreien Ostfriesinnen siegten beim HSV mit 1:0, feierten damit ihren zehnten Sieg in Serie und festigten die Tabellenführung in der Bundesliga Nord. Damit rückt für die Auricherinnen das Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft immer näher.

„Die Aufgabe in Hamburg war aber äußerst schwierig“, räumte Trainer Stefan Wilts ein. „Wir hatten uns auf der Bank eigentlich schon auf ein 0:0 eingestellt.“ Doch dann folgte fünf Minuten vor dem Abpfiff ein Geniestreich von Charlette Sittner. Einen Freistoß von der rechten Strafraumecke zirkelte sie in der 75. Minute mit dem linken Fuß wunderschön zum Gäste-Siegtor ins lange Eck. Der Jubel der Auricherinnen kannte keine Grenzen.

Pizza zur Belohnung

 

Stefan Wilts zeigte sich hinterher erleichtert. „Wir haben gegen die kompakte Fünferkette der HSV-Abwehr lange Zeit kein Mittel gefunden“, analysierte er. „Aber nach einigen Umstellungen in der Pause lief es besser. Am Ende war der Sieg verdient.“ Den feierten die Ostfriesinnen hinterher in einem italienischen Restaurant. Bei Pizza und Pasta stärkten sie sich nach einem turbulenten Fußballtag.

 

Die Aufregung begann schon am Abend vorher. Weil die Hamburger sich nur in der Lage sahen, einen Kunstrasenplatz von Schnee zu befreien und auf diesem Gelände für 14 Uhr eine Partie der Jungen-Bundesliga (B-Jugend) angesetzt war, fragte der Staffelleiter am späten Abend die Gäste, ob sie bereit seien, erst um 16 Uhr anzutreten. „Wir hätten es ablehnen können, was angesichts von vier angeschlagenen Spielerinnen gar nicht ungünstig gewesen wäre“, sagte Wilts. „Aber wir wollten die Partie auch hinter uns bringen.“

Strapaziöser 13-Stunden-Tag

 

Also stiegen die Auricherinnen um 10 Uhr am Ellernfeld in die Bullis und kehrten letztlich erst um 22.45 Uhr wieder zurück. Belohnt wurden die 13-Stunden-Strapazen immerhin mit drei Punkten.

Auf dem vom Schnee befreiten Platz entwickelte sich eine zähe und chancenarme Partie. Der HSV machte dem Spitzenreiter das Kombinieren schwer, kam selber aber auch zu keiner einzigen Torchance bis zur Pause. Kurz vor dem Halbzeitpfiff sorgte dann ein heftiger Hagelschauer für Chaos auf dem Feld. „Selbst die Linienrichterin konnte nicht mehr nach vorne gucken, weil sie die Hagelkörner ins Gesicht bekam“, schilderte Stefan Wilts diese Phase. Da aber die letzte Minute der erste Hälfte angebrochen war, unterbrach die Schiedsrichterin die Begegnung nicht.

Siegtor kurz vor Schluss

 

Nach dem Wechsel und dem Hagel nahm der Druck der Auricherinnen zu. „Unsere Torfrau Paula Blum hatte nur drei Ballkontakte – bei weiten Flanken des HSV“, sagte der Gäste-Trainer. Die Auricherinnen erspielten sich zahlreiche Eckbälle und Freistöße. „Wir haben da keine Spezialistin“, erklärte der Coach. „Das sprechen die Spielerinnen untereinander ab.“ Am Ende wäre Wilts schon mit einem Punkt zufrieden gewesen. „Unsere Spielerinnen wurden allmählich hektisch. Da haben wir von der Bank schon ein wenig auf die Bremse gedrückt.“ Denn ein Zähler beim HSV wäre auch nicht so übel gewesen.

 

Statistik

Aurich: Blum, Okoroh, Sass, Sittner, Voß, Schalke (79. Schurwonn), Ernst, Brühl, Hoffmann, Jungnickel, Vogel.

Tor: 0:1 Sittner (75.).

 

Doch dann folgte noch ein Freistoßpfiff und die herrliche Aktion der Baden-Württembergerin Charlette Sittner. Sie setzte damit den prächtigen Auricher Schlusspunkt an einem kuriosen Wintertag.

 

(Quelle: OZ)

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